Montag, 6. Dezember 2010

Liptener Winterspiele

Podiumsplatz beim 5. Lauf der Lausitzer-MTB-Serie in Lipten

Nachdem in der vergangenen Woche der Winter Einzug in Sachsen gehalten hatte, holte ich öfter die schmalen Langlauf-Bretter als mein Bike aus dem heimischen Keller. Das Rennen am gestrigen 2. Advent sollte mir in erster Linie Aufschluss darüber geben, wie es denn so um meine derzeitige Form bestellt ist, schließlich liegt der letzte Leistungsnachweis bereits eine Weile zurück.
   
In Lipten organisiert der RSV Calau alljährlich ein kleines aber feines MTB-Rennen, welches für zahlreiche Biker seit vielen Jahren eine vorweihnachtliche Instanz im Rennkalender darstellt. Die etwa zweieinhalb Kilometer lange Rundstrecke wurde bestens präpariert. Auf der festgefahrenen, harten Schneedecke hatten die Reifen erstaunlich viel Grip und ich kam deutlich besser voran als im vergangenen Jahr, als die Strecke nass, tief aufgeweicht und sehr schlammig war.

Bereits kurz nach 10 Uhr fiel der Startschuss. Die ersten zwei bis drei Runden fuhr ich einsam an der Spitze und versuchte konzentriert mein Pensum abzuspulen ohne aber den Bogen zu überspannen. Zwischenzeitlich hatte ich auch einen ganz vernünftigen Vorsprung. Andreas Hennig war gestern aber konditionell stark und fuhr die Lücke zu mir bis zur vorletzten Runde wieder zu, auch weil ich das Tempo während meiner Alleinfahrt zunehmend verschleppte. Im letzten Umlauf attackierte er erwartungsgemäß und fuhr an mir vorbei auf Position 1. Ich fühlte mich aber noch recht gut und hätte daher das Tempo noch weiter forcieren können. Es wäre sicherlich ein unterhaltsamer Zweikampf geworden, wenn ich nicht in einer spitzwinkeligen Kehre kurz vor dem Ziel in den Schnee gegriffen hätte. Ein kleiner Fahrfehler genügte, um im "Tiefschnee" neben der befestigten Piste ordentlich abzufliegen. Die aufgerissene Lücke war dann leider zu groß, um auf den Enteilten noch einmal aufschließen zu können.

Die Siegerehrung fand wie immer im Tonnengewölbe der Försterei statt, dessen Luft mit Stollen- und Glühweinduft geschwängert war. In gemütlicher Runde wurden noch die letzten Neuigkeiten getauscht und Trainingspläne diskutiert. Nächste Woche findet dann in Lieskau der nächste Lauf der Serie statt.

Sebastian Golz 

Sonntag, 7. November 2010

Sonntag, 24. Oktober 2010

Dresden Marathon

Bike Passionisten Anne, Nadine und Daniel starten mit sichtlich viel Spass beim Dresden Marathon. Bericht folgt in Kürze...









Montag, 18. Oktober 2010

Schlussakkord

1. Platz beim 3. Fuchsbau-Race in Sallgast-Henriette

Leider neigt sich die Saison 2010 schon wieder ihrem Ende entgegen. Nachdem ich lange Zeit an einer hartnäckigen Erkältung herumlaborierte, konnte ich in der vergangenen Woche endlich wieder trainieren. Das CC-Rennen im Sallgaster Fuchsbau fungierte als finale Standortbestimmung in diesem Jahr, welches aus sportlicher Sicht ganz vernünftig verlief.

Im Gegensatz zu den sibirisch-frostigen Temperaturen bei der letzten Auflage des Rennens im Dezember 2009 schien diesmal die Sonne bei idealen 12° C vom wolkenlosen Himmel über dem Süden Brandenburgs. Das Vorziehen der Veranstaltung in den Oktober hat das Rennen, vor allem in Bezug sowohl auf die Quantität als auch auf die Qualität des Starterfeldes, weiter aufgewertet. Darüber hinaus wurde das Streckendesign von den Verantwortlichen des Teams Berghochschiebär geschickt modifiziert, so dass der etwa 4 Kilometer lange Kurs noch mehr den Charakter einer CC-Strecke bekam. Mir gefielen die neuen, winkeligen Passagen sehr gut, welche trotz Anstrengung immer für ein verzücktes Lächeln in meinem Gesicht sorgten. Weiter so, Jungs! Wenn jetzt noch der ewige Waldautobahnabschnitt am Rundenbeginn weggekürzt wird ...


Nachdem die Meute pünktlich auf die Strecke gelassen wurde, klemmte ich mich zunächst an das Hinterrad des Führenden und wartete darauf, dass einer der potentiellen Kandidaten für das Podium (Torsten Mützlitz, Andreas Hennig, Jens Scholze) das Tempo weiter anziehen würde. Nachdem sich bis zur Mitte der ersten Runde keiner um einen ersthaften Angriff bemühte, versuchte ich meinerseits die Gruppe auseinanderzufahren. Zunächst konnte mir keiner auf dem teilweise engen Kurs folgen und so wuchs meine Vorsprung zwischenzeitlich auf etwa 1 Minute an. In der vorletzten Runde tauchte aber plötzlich wieder Torsten in meinem Rückspiegel auf und setzte mich noch mal richtig unter Druck. Jetzt fuhr ich mit dem Messer zwischen den Zähnen. Ich wollte die Saison unbedingt mit einem Erfolg beenden. Dank der moralischen Unterstützung Vieler an der Strecke drückte ich noch einmal auf der Scheibe alle Rampen hinauf, um nicht noch kurz vor Rennende kassiert zu werden.

Henne, Basti, Torsten (v. l. n. r.)
 Nach 6 Runden und einer Fahrzeit von 1:10 h erreichte ich mit 40 Sekunden Vorsprung als erster das Ziel. Jetzt werden erst mal zwei Wochen die Beine hochgelegt und das Bike in den Keller verbannt, bevor Anfang November die Vorbereitungen für 2011 beginnen.

Sebastian Golz

Ergebnisse

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Bike Passion auf Abwegen

7. WGP-Citylauf

Am vergangenen Freitagabend fand in der historischen Pirnaer Innenstadt der von der Städtischen Wohnungsgesellschaft in Kooperation mit dem Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. organisierte Citylauf statt. Die Strecke führte über einen Rundkurs durch die mit Fackeln beleuchteten Gassen und Straßen der pittoresken Altstadt. Bike Passion nutzte den Anlass, um (Anm. des Autors: endlich mal wieder) mit großer Kapelle bei einer Sportveranstaltung aufzuschlagen und gute Stimmung zu machen. Gemeinsam macht's halt doch mehr Spaß!

Running with Passion! Das es allen Spaß gemacht hat, ist wohl offenkundig!
Neben eingeflogenen Sportlern einer weißrussischen Kaderschmiede sowie zahlreicher namhafter Dauerläufer regional bedeutender Sportvereine standen auch unsere Anne, Daniel (Bocki), Nadine, Stefan (Nerd) und Tino freudvoll und tiefenentspannt auf dem Pirnaer Marktplatz im ansehnlichen Starterfeld des etwa 10 Kilometer langen Einzellaufes. In den ersten Reihen formierten sich vorrangig Läufer, die trotz der spätherbstlichen Temperaturen von 10° Celsius, stereotypisch lediglich mit spärlichen Läuferkostümen bekleidet waren und damit für alle erkennbar ihre sportlichen Ambitionen unterstrichen. Eifrig vor dem Start konsumierte Supplemente sollten darüber hinaus die Performance einiger Athleten noch um ein Quantum steigern.

Von alldem unbeeindruckt ließen es die Bike Passionisten auf den ersten Runden locker angehen, nicht zuletzt deshalb, weil der nachfolgende Staffellauf ein Mindestmaß an Restenergie von einigen Akteuren verlangen würde. Lediglich Tino schoß wie aufgezogen durch die engen Kopfsteinpflastergassen und verblüffte uns mit Platz 1 in seiner AK. Chapeau! Die anderen Vier nutzten den Lauf primär als Vorbereitung für die anstehenden (Halb-) Marathonveranstaltungen in Dresden und Frankfurt und blieben deshalb (etwas) unterhalb ihrer aneroben Schwelle.

Tino in den Gassen Pirnas
Etwa gegen 20.15 Uhr startete an gleicher Stelle ein Staffellauf über 10x1.200 Meter. Einzige Restriktion des Veranstalters im Hinblick auf die Zusammensetzung der Staffeln war, dass sie aus mindestens fünf unterschiedlichen natürlichen Personen (Anm. des Autors: Grüße an alle Juristen) gebildet werden musste. Als Läufer für unsere Mannschaft fungierten Carola, Carsten, Daniel, Daniel (Bocki), Jens, Martin, Stefan (Shadowfax; der Name war wie immer Programm), Tino und ich. Meine Nominierung für die Stafette nötigte mich in den letzten beiden Wochen doch zu der ein oder anderen intensiven Laufeinheit, um einen halbwegs passablen Eindruck hinterlassen zu können. Im Übereifer habe ich mich für den Posten des Startläufers beworben, da ich das Gerangel und die Schubsereien während der Startphase von Cross-Country Rennen gewohnt bin. Nach meiner ersten Runde flimmerten imposante Pulswerte auf meiner Uhr. Ich war noch nie so schnell gelaufen wie an diesem Abend. Trotzdem überrannten mich einige drahtige Sportschüler, deren Alter ich teilweise auf höchsten 14 Jahre schätzte. Kurz reflektierte ich mein Alter und meinen Trainingszustand, woraufhin ich mich entschied, die Jugend gewähren zu lassen. Nachdem ich Shadowfax von der Leine ließ und auf seine Runde schickte, musste ich schnell meine Startnummer tauschen, da ich noch eine weitere Runde laufen sollte. Spätestens danach geriet mein Laktathaushalt völlig aus seinem Gefüge, so dass mich ein beeindruckender Muskelkater die nächsten Tage quälte. Alle Bike Passionisten liefen exzellent, so dass ich kurzzeitig über die Änderung des Vereinsnamens sinierte. Am Ende sicherte uns Martin mit einem furiosen Finale - er war augenscheinlich auch noch nie so schnell über die 1.200 Meter gelaufen - einen großartigen neunten Platz in der Gesamtwertung.

Der Abend klang dann entspannt bei Nadine und Martin aus. Wiederholung ausdrücklich erwünscht.

Sebastian Golz

Montag, 20. September 2010

Kohle in Sicht

Platz 1 beim 4. Steinitzer-MTB-Cup

Am nördlichen Rand des Braunkohletagebaus Welzow fand am Sonnabend der 4. Steinitzer-MTB-Cup statt. Die Topografie der Rundstrecke war für einige Starter anspruchsvoller als erwartet, stellte aber niemanden vor unüberwindbare Hürden. Für das Hauptrennen wurde eine Fahrzeit von 50 Minuten plus einer weiteren Runde angesetzt. Unmittelbar nach dem Start konnten sich Silvio Hauschild (Team Radon/Eleven) und ich mich vom Feld absetzen und unseren Vorsprung sukzessive ausbauen. In der vorletzten Runde verknotete sich leider ein Ast mit meinem Schaltwerk, so dass mich der anschließende Zwangsstop knapp 20 Sekunden und den Anschluss an Silvios Hinterrad kostete. Da wir jedoch in verschiedene Altersklassen gewertet wurden, freute ich mich über den Tageserfolg und über das ausbezahlte Preisgeld.


Sebastian Golz

Sonntag, 12. September 2010

MDC-XC Finale

Tageserfolg beim letzten Lauf des Mitteldeutschland-Cups
Sieger der Gesamtwertung 2010 

Nach dem verpatzten Rennen letzte Woche in Freital, bei dem mich ein geplatzter Reifen um den Tageserfolg brachte, wollte ich das Rennen diesmal unbedingt gewinnen und mir damit den Gesamtsieg im Mitteldeutschland-Cup sichern.

Start des Rennens
Foto: Ben@Bike-Passion
Foto: Ben@Bike-Passion
Der Rundkurs in Altenberg hat einen vergleichsweise hohen technischen Anspruch und fordert neben konditioneller Stärke auch viel fahrerisches Können. Daher wird die Strecke von den Fahrern gleichermaßen geliebt wie gehasst. Nach der Hobby-WM am Freitag waren die Beine zwar noch ziemlich schwer, dennoch konnte ich mich unmittelbar nach dem Start der Klasse der Hobby-Senioren I von meinem ärgsten Verfolger in der Gesamtwertung Andreas Hennig (Focus Bad Salzdetfurth Racing) absetzen. Wichtig war es, auf den Abfahrten konzentriert zu bleiben, um keinen Sturz oder technischen Defekt zu provozieren. Unterstützt und angefeuert von vielen Freunden und Bekannten (vielen Dank an Euch alle) erreichte ich nach drei Runden als erster das Ziel und freute mich nach 2009 erneut über den Gewinn der Gesamtwertung.

Foto: Ben@Bike-Passion
Getrübt wurde die Stimmung durch das wiederholte, erbärmlich groteske Verhalten des Veranstalters des Mitteldeutschland-Cups. Nachdem bereits im letzten Jahr eine Ehrung der Sieger in der Gesamtwertung aus absurden Gründen ersatzlos gestrichen wurde, hat sich der Veranstalter heuer erneut aus der Verantwortung gezogen und erschien gar nicht erst zum finalen Rennen. Ich finde – ohne die genauen Hintergründe zu kennen – den Umgang mit den Sportlern, die mit hohem Aufwand die Serie bestritten haben, respektlos und inakzeptabel. Darüber hinaus waren die Verantwortlichen des Rennens in Altenberg schlecht koordiniert, wirkten  überfordert und unvorbereitet. Für einige meiner Bekannten, die zum ersten Mal als Zuschauer bei einem Rennen dabei waren, bot sich ein erbärmliches Bild und ich hatte Mühe, sie davon zu überzeugen, das andere MTB-Veranstaltungen deutlich besser organisiert sind.

Foto: Ben@Bike-Passion
Zielankunft unter lautstarkem Jubel
Foto: Ben@Bike-Passion
Ergebnisse

Sebastian Golz

Freitag, 10. September 2010

World Games in Saalbach-Hinterglemm

Platz 4 im Cross Country bei den Hobby-Weltmeisterschaften

Am vergangenen Wochenende fanden im österreichischen Saalbach-Hinterglemm die 12. World Games of Mountainbiking statt, die Weltmeisterschaft der Mountainbiker ohne Lizenz. In den Disziplinen Cross Country, Marathon, Downhill und Dual-Eliminator wurden die Hobby-Weltmeister ermittelt.

Der alpine Tourismusort Saalbach-Hinterglemm in den Kitzbüheler Alpen bietet nicht nur Skifahrern im Winter perfekte Möglichkeiten, sondern entwickelt sich in den Sommermonaten zunehmend zu einem Mountainbike-Hot-Spot, welcher mit allen nötigen Annehmlichkeiten und einem riesigen Wegenetz aufwartet.

Die WM-Teilnahme war für mich gleichzeitig die Wettkampfpremiere im Team Focus Bad Salzdetfurth Racing. Nachdem ich mein Racebike – das Focus Raven – erst am Tag vor dem Rennen eilig aufgebaut hatte, blieb mir nur wenig Zeit für ausgiebige Testfahrten. Ich war gespannt, wie ich mit dem Bike im Gelände zurechtkommen würde. Mein erster Eindruck war jedoch sehr positiv und bereits nach den ersten Runden auf der Rennstrecke war ich von den Qualitäten des Rahmens restlos überzeugt.

Das Cross Country Finale wurde bereits am frühen Freitagnachmittag ausgetragen. Leider fehlte ein detaillierter Zeitplan, wann welche Startklasse ins Rennen geht. Ich stand gründlich aufgewärmt und vorbereitet pünktlich um 13.00 Uhr im Startbereich als der Veranstalter beiläufig und ganz selbstverständlich mitteilte, dass zunächst die Damen und die Herren Masters starten, bevor – eineinhalb Stunden später – die Klasse Herren Expert (Jahrgang 1971 bis 1990) ins Rennen gehen wird. Die genauen Startzeiten sollten die Verantwortlichen zukünftig besser kommunizieren.

Als weiteres Ärgernis empfand ich auch die Startaufstellung. Zunächst wurden die platzierten Fahrer der letztjährigen WM einzeln aufgerufen, bevor der Startblock in der Reihenfolge der Anmeldung weiter aufgefüllt wurde! Da ich mich erst kurz vor der WM für einen Start entschieden habe, stand ich folglich am Ende des etwa 30-köpfigen Fahrerfeldes unter dem Startbogen. Nicht die beste Ausgangsbedingung für ein hitziges Cross Country Rennen.

Startschuss. Bereits in der ersten engen Rechtskehre fädelte ein Fahrer mit einer Pedale in die Streckenabsperrung ein, stürzte und brachte uns nachfolgende Fahrer schwer in Bedrängnis. Die Spitzengruppe konnte sich dadurch bereits 50 Meter weit absetzen. Jetzt musste ich mich mit großem Kraftaufwand schnell nach vorne arbeiten …

Der 2.2 Kilometer lange Rundkurs mit seinen 120 Höhenmetern war insgesamt achtmal zu umfahren. Das Profil war anspruchsvoll, um nicht zu sagen fies. Hinaus aus dem Ort führte ein steiler Asphaltweg der direkt in eine Bergweide überging. Dieser Wiesenanstieg war zwar etwas flacher, dafür war der Boden – infolge des Regens in der Nacht vor dem Rennen – tief und zog mir unbarmherzig die Kraft aus den Beinen. Ich denke jeder kennt das Gefühl an solchen Anstiegen, an denen der Rollwiderstand gegen unendlich zu streben scheint. Gekrönt wurde der Aufstieg von einer giftigen Schotterrampe, die abartig steil war, so dass vor meinen Augen Runde für Runde der Bildschirmschoner flimmerte.

Die Aufholjagt kostete viel Kraft. Nach zwei Umläufen lag ich dennoch aussichtsreich an vierter Position, die Spitze noch in Sichtweite. Meine Angriffslaune war aber infolge massiver Sauerstoffschuld und einem Übermaß an Laktat im Blut zunächst heftig gebremst. Runde drei und vier waren die Hölle. Lunge und Beine brannten erbarmungslos, über Pulswerte möchte ich gar nicht erst sprechen. In dieser Phase verlor ich meinen vierten Platz wieder und hatte große Mühe das angeschlagene Tempo mitzugehen.

Die Anforderungen an das fahrtechnische Können waren auf dieser Strecke eher gering, wenngleich eine ausgefahrene, tückische Waschbrettpassage viel Konzentration erforderte, um nicht unnötig Zeit zu verlieren oder gar zu stürzen. Nachdem ich endlich einen guten Rhythmus gefunden hatte, konnte ich in den letzten beiden Runden noch einmal deutlich Zeit auf die Fahrer vor mir aufholen. Vielleicht ging ja noch was. In Runde acht überholte ich wieder den Viertplatzierten und versuchte weiter auf den immer langsamer werdenden Dritten aufzuschließen. Doch der ließ auf den letzten Metern nichts mehr anbrennen, so dass ich nach mehr als einer Stunde Fahrzeit mit knapp drei Minuten Rückstand als undankbarer Vierter das Ziel in der Fußgängerzone von Hinterglemm erreichte. Zunächst riesige Enttäuschung. So knapp am Podium vorbei. Holzmedaille. Erst am folgenden Tag konnte ich mich über das eigentlich fantastische Ergebnis freuen.

Sebastian Golz

Montag, 6. September 2010

Zieleinlauf

Lediglich Platz 11 bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in Freital

Der RC Dresden veranstaltete am gestrigen Sonntag in Freital-Zauckerode die Mitteldeutschen Meisterschaften. Die äußeren Bedingungen für ein erfolgreiches Rennen passten: das Wetter zeigte sich seit langem wieder von seiner freundlichen Seite, der Kurs war gut abgetrocknet und uneingeschränkt befahrbar und viele Bekannte sorgten für die notwendige Unterstützung am Streckenrand.

kurz nach dem Start (Foto: ProCyle Limbach)
Nach dem Start war zunächst ein kurzer Loop über ein Wiesenstück zu fahren, bevor es auf die eigentliche Strecke ging. Um mich diesmal aus allen taktischen Spielchen  herauszuhalten - die Erfahrungen des letzten Wochenendes waren noch präsent - drückte ich sofort aufs Tempo. Ich konnte mir schnell etwas Luft verschaffen und fuhr bis zum Ende der zweiten Runde etwa 1 Minute Vorsprung auf den Zweitplatzierten (Andreas Hennig / Focus Bad Salzdetfurth Racing) heraus.

Foto: ProCycle Limbach
Leider handelte ich mir dann Mitte der letzten Runde einen Reifenschaden ein. Die restlichen 3.5 Kilometer bis ins Ziel musste ich dann laufend bewältigen. Carsten Brödner (Biehler ProCycle) warf mir zwar noch einen neuen Schlauch und eine Pumpe zu - noch mal vielen Dank dafür - aber mit dem Ausgang des Rennens hatte ich trotzdem nichts mehr zu tun. Nachdem auch der Schlauch nicht hielt, erreichte ich unter dem Beifall der Zuschauer per pedes das Ziel und konnte mir mit Platz 11 noch ein paar wichtige Punkte für die Gesamtwertung des Mitteldeutschland-Cups sichern. Herzlichen Glückwunsch an Henne zum Gewinn des Titels. Nächste Woche findet dann in Altenberg das Finale der Serie statt.

Zuvor jedoch gehts am Freitag zur Hobby-CC-Weltmeisterschaft nach Saalbach-Hinterglemm. Mal sehen, ob es dort besser läuft ...

Sebastian Golz

Info's Freital
Ergebnisse

Montag, 30. August 2010

Flachetappe

3. Platz beim 12. Torgauer MTB-Marathon

Die Veranstalter des Rennens lockten am gestrigen Sonntag trotz (oder gerade wegen) ihrer knappen Streckenbeschreibung 'Flach, flacher, am ...' hunderte Biker in die Renaissancestadt Torgau. Nachdem ich den Vogtland-Bike-Marathon am Sonnabend auslassen mußte, reiste ich erstmals nach Nordsachsen, um bei der 12. Auflage dieses MTB-Rennens weitere Kilometer unter Wettkampfbedingungen zu sammeln.




Ich startete - wie gewohnt - auf der Kurzdistanz über 40 Kilometer. Der zweimal zu umfahrende Rundkurs führte auf überwiegend breiten Waldautobahnen entlang des Ufers des Großen Teiches und durch die Wälder des Torgauer Ratsforstes. Von Beginn an war das Tempo an der Spitze des Feldes zügig, so dass ich mich zusammen mit zwei weiteren Fahrern absetzen konnte. Nachdem wir uns eine halbe Runde lang gut bei der Führungsarbeit abwechselten, beschränkten sich meine beiden Gefährten in der Folgezeit darauf, von meinem Windschatten zu profitieren. Leider fehlte auf der Strecke ein Scharfrichter, an dem ich die beiden hätte abschütteln können. So kam beinahe zwangsläufig das was ich erwartet hatte. Kurz vor dem Ziel wurde attackiert. Dieser deutlichen Verschärfung des Tempos hatte ich zunächst nichts entgegenzusetzen und ich verlor den Anschluss an die beiden. Bis zum Ziel im Hartenfelsstadion beschränkte ich mich lediglich auf Schadensbegrenzung und versuchte den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Am Ende des Tages stand ein 3. Platz in den Ergebnislisten.

Sebastian Golz

Nachtrag:  Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei mehr als 30 km/h. Allein dieser Wert ist ein guter Indikator für die Charakteristik der Strecke.

Sonntag, 22. August 2010

Nordhäuser Korn

1. Platz beim 5. Lauf des MDC-XC im thüringischen Nordhausen

(Bild 1)

Die thüringische Branntweinstadt veranstaltete am gestrigen Sonntag  bereits zum zweiten Mal nach 2009 gemeinsam mit dem Harz-Racing e.V. einen Wertungslauf des Mitteldeutschlandcups im Mountainbike Cross Country. Nachdem ich den letzten Lauf in Haselbach aufgrund der weiten Anreise bewußt ausließ, mußte ich hier ein zählbares Ergebnis erreichen, um meine Führung in der Gesamtwertung weiter festigen zu können. Die Strecke im Nordhäuser Gehege erinnerte mich sehr stark an einen Rollercoaster auf einem Volksfest, der bekanntlich auch von ständigen Richtungswechseln, steilen Rampen und schnellen Abfahrten geprägt ist und daher auf viele einen ganz besonderen Reiz ausübt. In Kombination mit dem trockenen und griffigen Waldboden ergab sich ein flüssig zu fahrender und - zumindest nach meinem Geschmack - traumhafter Rundkurs.

(Bild 2)

Nach dem Startschuss übte ich mich zunächst in Zurückhaltung. Ich wollte die anderen Fahrer das Tempo bestimmen lassen, so dass ich mir eine taugliche Tatik zur Renngestaltung hätte überlegen können. Die Hektik im Fahrerfeld führte aber auf der ersten Abfahrt zu teilweise spektakulären Stürzen, denen ich nur mit Mühe ausweichen konnte. Folglich versuchte ich mich zügig abzusetzen, um mich aus weiteren Scharmützeln herauszuhalten. Durch eine Verschärfung des Tempos an einer der Rampen konnte ich mir etwas Luft auf meine Verfolger verschaffen. Allen voran drückte 'Henne' von Bad Salzdetfurth Racing hinter mir einen dicken Gang über den Rundkurs, so dass meine Pulswerte konstant hoch blieben. Am Ende der fünf Runden reichte mein Vorsprung dennoch für den höchsten Podiumsplatz. An einem kleinen Glas mit Kornbrand aus Nordhausen kam ich am Abend natürlich nicht vorbei ...

Siegerehrung: neben mir Henne (2.) von Bad Salzdetfurth Racing und Dirk Wojczyk (3.) vom Rad Art Racing Team
Großen Dank an Anne für ihre wunderbare Hilfe und an 'Henne' für die gemeinsame Anreise.

Ergebnisse

Sebastian Golz

Sonntag, 8. August 2010

Seiffener Alu-Kappen und Weihnachtsdevotionalien

Platz 3 über die kurze 40 Kilometer Distanz
Top 100 Platzierungen für Martin und Stefan über die 100 Kilometer
und und und ...

Das Wichtigste vorweg: Nach mehr als einer Dekade unermüdlichen Kampfes und unbeugsamen Willens konnte nun auch Stefan erstmals seinen Namen in die Siegerliste der Hors Catégorie eintragen und eine der begehrten A-Head Kappen für die TOP 100 Finisher auf der 100 Kilometer Distanz erringen. Chapeau!

Im Mittelpunkt unsere drei Starter über die 100 Kilometer; nach mehr als 5 Stunden Quälerei erfolgreich im Ziel
Nach meinen letztjährigen, bitteren und schmachvollen Erfahrungen auf der langen Runde, entschied ich mich dieses Jahr, mein Glück auf der kurzen 40 Kilometer Distanz zu versuchen. Das selbst formulierte Ziel:  eine Platzierung unter den ersten Zehn in der Gesamtwertung. Nachdem erhebliche Niederschlagsmengen am Vortag in zahlreichen Regionen des Erzgebirges zu heftigen Überschwemmungen führten, blieb Seiffen davon verschont, so dass der nunmehr 18. Erzgebirgs-Bike-Marathon wie geplant stattfinden konnte. Einzelne Passagen der Rundstrecke waren zwar stark aufgeweicht und schlammig, wir hatten aber alle noch deutlich schlechtere Bedingungen erwartet.

Kurz nach neun Uhr erfolgte bei angenehmen Temperaturen und blauem Himmel der neutralisierte Start des Rennens. Die Einführungsrunde wurde heuer - aufgrund verwaltungsrechtlicher Hürden - erneut modifiziert, wobei ich finde, dass die Streckenführung hier noch nicht die optimale Lösung darstellt. Insbesondere die schnelle Schotterabfahrt ist, trotz der Streckenposten,  im Gedränge eines gerade gestarteten, übermütigen, 1000-köpfigen Fahrerfeldes ein Gefahrenpunkt.

Gemeinsam mit der Spitzengruppe erreichte ich nach zügiger Fahrt durch den Seiffener Grund den berühmt-berüchtigten Alp de Wettin, den schon für manchen zum Scharfrichter gewordenen Steilanstieg. Hier zerfledderte es meine Gruppe förmlich. Ich hatte größte Mühe, trotz großem Kettenblatt vorne und absurder Pulswerte, den Anschluss zu halten. Auf den folgenden flacheren Abschnitten konnte ich mich wieder etwas erholen und in einer kleinen drei köpfigen Gruppe mitfahren. Ich fühlte mich dann zunehmend besser, steigerte das Tempo und sammelte einige vor mir liegende Fahrer ein. An der Verpflegungsstelle im Seiffener Grund wurde mir von Anne und Franzi der Zwischenstand durchgegeben: Platz 8. Neu motiviert wurde der zweite, gut fahrbare Abschnitt der Runde angegangen. Nach hinten hatte ich bereits einen komfortablen Vorsprung, so dass ich mich nur noch auf die Fahrer vor mir zu fokussieren brauchte. Bis zur Ziellinie konnte ich mich noch um eine weitere Position verbessern und erreichte als Gesamt-Siebenter nach knapp 95 Minuten Fahrzeit des Ziel auf dem Seiffener Festplatz. In der AK-Wertung belegte ich somit den dritten Platz und freute mich riesig auch einmal in Seiffen an Siegerehrungen teilnehmen zu können. Wie gewohnt, wurden den Platzierten traditionelle Holzschnitzereien verliehen, welche jetzt meine heimische Adventsausstattung komplettieren.

AK-Siegerehrung (Short)
Martin erreichte mit Platz 72 gewohnt souverän die TOP 100 auf der langen Distanz. Ihm waren die Strapazen erneut kaum anzusehen. War die Strecke eventuell zu kurz? Gleiches gilt für unseren Randonneur Lutz, der im Ziel glaubhaft den Anschein erweckte, als läge gerade eine lockere Grundlageneinheit hinter ihm. Große Anspannung vor dem Zieleinlauf von Stefan. Niemand wußte, ob es ihm nach unzähligen Anläufen in diesem Jahr gelungen war,  unter den ersten hundert Fahrern zu bleiben. Zunächst große Ernüchterung und Enttäuschung im Ziel: Platz 102. Erneut um Haaresbreite am eigenen sportlichen Vorsatz vorbeigeschrammt. Aber nach etwa 30 Minuten und dem Aushang der offiziellen Ergebnislisten folgte dann die Erleichterung und riesige Freude: Platz 90!


das Objekt der Begierde
Über die 70 Kilometer Distanz verdienten sich erstmalig Ebser und Ben ihre Sporen. Beide waren mit ihren Leistungen sehr zufrieden und planen bereits für 2011 den Start auf der langen Runde, oder? Zu guter Letzt sei Kotschi hervorgehoben, der über die 40 Kilometer in persönlicher Bestzeit finishte und seine Fahrzeit des Vorjahres um knapp 30 Minuten unterbot.

Sebastian Golz

Ergebnisse

kurzer Nachtrag: das Rennen hätte für mich auch anders ausgehen können ...

merkwürdige Geräusche auf den asphaltierten Streckenabschnitten im Seiffener Grund; erst im Ziel wurde mir die Ursache klar

Montag, 19. Juli 2010

Meisterprüfung

Platz 1 bei den Deutschen Meisterschaften der Hobbyfahrer in Bad Salzdetfurth

Was für ein Wochenende! Vollgepumpt mit unzähligen Impressionen und begeistert vom eigenen Abschneiden verließen wir gestern - nach drei imposanten Tagen - die  DM in Bad Saldetfurth. Die pittoreske Kleinstadt an der Lamme - etwa 50 Kilometer südlich von Hannover gelegen - verwandelt sich einmal im Jahr zum Wallfahrtsort der MTB-Gemeinde. Nachdem hier in den vergangenen Jahren bereits die Finalläufe der MTB-Bundesliga ausgetragen wurden, erhielt die Kurstadt 2010 erstmalig den Zuschlag des BDR die Deutschen Meisterschaften im olympischen Cross Country auszurichten. Neben den offiziellen Titelkämpfen der Elite-Fahrer fanden hier auch die Deutschen Meisterschaften der nicht-lizenzierten Biker statt. Die Begeisterung in der Stadt und der Region für die zweitägige Veranstaltung war beeindruckend, genau wie das Engagement, mit der das Team von Bad Salzdetfurth Racing das Rennen seit Wochen vorbereitete.

neutralisierter Start des Rennens in der Bad Salzdetfurther Altstadt

Gemeinsam mit Thimo Kuhnert und Andreas Hennig vom Racing Team besichtigte ich am frühen Samstagmorgen die Strecke. Zugegeben es war keine Liebe auf der ersten Blick. Der Kurs war - von der erforderlichen fahrerischen und konditionellen Qualität - uneingeschränkt DM-würdig. Ich brauchte einige Trainingsrunden, um auf der anspruchsvollen Strecke einen Rhythmus zu finden. Thimo, der jeden Zentimeter der Strecke kannte, gab mir hier ein paar gute Tipps für die schnellsten Linien und so wuchs meine Begeisterung für den Kurs mit jeder gefahrenen Runde.
 
Rapiro Downhill

Nachdem es am Vormittag regnete, trocknete der Kurs rechtzeitig bis zu meinem Start in der Klasse Senioren I um 14.45 Uhr wieder halbwegs ab. Somit waren die Streckenbedingungen mit denen am morgen vergleichbar, nachdem der Kurs infolge des Regens zwischenzeitlich extrem rutschig war. Mit jeweils einer Minute Vorsprung wurden die Herren- und die Juniorenklasse auf den 3,4 Kilometer langen (135 Höhenmeter) Rundkurs geschickt. Nach dem neutralisierten Start in der historischen Altstadt von Bad Salzdetfurth und dem anschließenden Startloop (steile Kopfsteinpflaster- bzw. Asphaltrampe) konnte ich mich zusammen mit drei weiteren Fahrern leicht absetzen. Das angeschlagene Tempo war zwar hoch, dennoch fuhr ich noch nicht im absoluten Grenzbereich. Nach zwei von insgesamt vier zu fahrenden Runden waren wir nur noch zu dritt.


Auf den Abfahrten habe ich stetig ein paar Meter verloren, wenngleich ich an den Anstiegen immer wieder aufschließen konnte. Am Beginn der vorletzten Runde erhöhte ich das Tempo am Anstieg zum Sothenberg deutlich, um mir vielleicht etwas Luft auf meine beiden Verfolger Marc Seiffert und Mark  Steinweger verschaffen zu können. Die Taktik ging auf, da mir zunächst niemand folgen konnte. Mein Vorsprung betrug zwischenzeitlich etwa 30 Sekunden, schmolz in der letzten Runde aber wieder auf neun zusammen. Ich wollte keinen Sturz oder einen Defekt riskieren und fuhr auf den Abfahrten nur noch mit angezogener Handbremse. Bis ins Ziel passierte aber nichts mehr und ich freute mich riesig über den unerwarteten Erfolg.  
Sebastian Golz

Sonntag, 4. Juli 2010

6. Oberlausitz-MTB-Marathon

2. Platz über die 50 km Mitteldistanz / 3. Platz in der Teamwertung mit den Jungs von Bad Salzdetfurth Racing 

Nach meinem Premierenjahr 2007 startete ich am heutigen Sonntag zum zweiten Mal beim Oberlausitz-MTB-Marathon im Kurort Jonsdorf. Gemessen an den Starterzahlen gehört das Rennen im Zittauer Gebirge sicher eher zu den kleineren Marathonveranstaltungen, welches aber mit einer sehr guten Organisation, einer gelungenen Streckenführung und mit geringen Startgeldern überzeugen kann. Das Wetter war (erneut) hochsommerlich heiß, so dass die Helfer an den Verpflegungsstellen alle Hände voll zu tun hatten, um für ausreichend Getränkenachschub zu sorgen.

Bereits nach den ersten beiden von fünfzig zu fahrenden Kilometern hatte sich - zumindest aus meiner Sicht - das Fahrerfeld leistungsgerecht gestaffelt. Zweikämpfe und Positionswechsel waren dannach eher die Ausnahme. Somit konnte ich nach etwa 2:20 Stunden Fahrzeit den vierten Gesamtrang (2. Platz AK) sicher bis ins Ziel bringen.
Siegerehrung
Lange offen und daher mit Spannung erwartet war die Wertung der besten Teams, in der die gefahrenen Zeiten der drei schnellsten Fahrer berücksichtigt wurden. Hier hoffte ich zusammen mit Andreas Hennig, Holger Koßack und Hagen Schenker  von Bad Salzdetfurth Racing auf eine erneute Podiumsplatzierung. Am Ende reichte es für einen gefeierten 3. Platz.

Sebastian Golz

Sonntag, 20. Juni 2010

Heavy 24 Chemnitz

Viererteam "Bikec.de feat. Bike Passion" erreicht sensationell einen 6. Platz beim 24 Stunden Rennen in Chemnitz

Da sich eine Vielzahl von Bike Passionisten intensiv auf den bevorstehenden Radklassiker Trondheim-Oslo vorbereiten, sollte in diesem Jahr ausnahmsweise kein eigenes Team von uns beim 24 Stunden MTB-Rennen am Stausee Oberrabenstein in Chemnitz starten. Als jedoch die Dresdner Jungs von bikec.de um Marcus Kröning, Sebastian Döring und Torsten Bahnert im März beim Verein anfragten, ob jemand Interesse hätte, gemeinsam mit ihnen ein Viererteam zu bilden, mußte ich nur kurz überlegen, bevor ich zusagte. Als sportliches Ziel wurde eine Platzierung unter den Top 10 definiert, wobei ich aus dem vergangenen Jahr wußte, wie schwer es werden würde, dieses ambitionierte Vorhaben in der stark besetzten Klasse der Herren-Vierer umzusetzen.


Noch drei Tage vor dem Rennen ließen die Wetterprognosen nichts gutes hoffen. Die Meteorologen prophezeiten unisono Dauerregen und Temperaturen zwischen 5 °C in der Nacht und 15 °C am Tag. Keine guten Voraussetzungen für eine 24-stündige Rundenhatz. Das am Rennwochenende nicht ein Tropfen Regen fiel, war daher für uns alle eine wirklich positive Überraschung. Der Verlauf der etwa 8,8 Kilometer langen, staubigen Piste wurde im Vergleich zum Vorjahr lediglich im Bereich des letzten, wurzeldurchzogenen Trails minimal modifiziert, so dass der wesentliche Charakter der Strecke unverändert blieb. Die Veranstalter freuten sich indes über einen neuen Teilnehmerrekord, der das Heavy 24 zu einem der bedeutensten 24-Stunden Rennen in Deutschland werden läßt.

Pünktlich um 12.10 Uhr ging Torsten, zusammen mit den Startfahrern 51 weiterer Viererteams, auf seine ersten beiden gezeiteten Runden. Unsere Rennstrategie war simpel. Alle zwei Rennrunden wurde das Staffelband an den nächsten Fahrer übergeben. Diese Taktik schien für uns der beste Kompromiss zwischen schnellen, konstanten Rundenzeiten und ausreichenden Regenerationphasen zu sein. Nach Torsten gingen  nacheinander ich und Sebastian D. auf die Strecke, bevor Marcus seinerseits unter Sauerstoffschuld für  richtig schnelle Runden sorgte. Während der Pausen wurden diszipliniert mitgebrachte Aufbau-Shakes genuckelt, sorgsam die Renngeräte überprüft und gewissenhaft die Rundenzeiten der Konkurrenten analysiert.


Nach den ersten beiden Rennstunden wurden erstmals die Zwischenstände an einer großen Ergebnistafel angeschlagen. Inmitten einer riesigen, neugierigen Menschentraube aus Betreuern, Fahrern und Zuschauern suchte ich aufgeregt nach unserer aktuellen Platzierung. Unglaublich. Platz 9. Wir lagen voll auf Kurs. Bis zum Einbruch der Dunkelheit konnten wir uns sogar noch bis auf den siebenten Platz nach vorne kämpfen. Konzentriert spulten wir unsere Runden ab, schließlich wollten wir Stürze und Defekte aufgrund zu hoher Risikobereitschaft vermeiden. In der Nacht werden dann erfahrungsgemäß die Weichen für den weiteren Verlauf des Rennens gestellt. Teams die hier unnötig trödeln, werden unweigerlich im Classement nach hinten gespült.

Gute Nachrichten im Morgengrauen. Der Ergebnisdienst veröffentlichte erstmals seit dem Abend wieder die Zwischenstände. Platz 6. Unser Vosprung war zunächst aber nur marginal. Zwar konnten wir ihn bis zur 23. Rennstunde weiter ausbauen, wir blieben jedoch mit dem Team auf Platz 7 in der gleichen Runde. Es würde also, nach 24 Stunden, alles auf den letzten Umlauf ankommen, da bei der gleichen Anzahl gefahrener Runden ausschließlich die Zeit der zuletzt gefahrenen Runde maßgebend für die jeweilige Platzierung ist. Daher prügelte ich mein Bike ein letztes mal mit Volldampf über die Piste. Am Ende sicherten wir uns sensationell den 6. Platz. Chapeau Jungs!


Ergebnisse

Sebastian Golz

Samstag, 19. Juni 2010

Malevil Mountainbike Marathon

Die perfekte Marathonveranstaltung!

Wie schon oft stand unser Start bei einer Marathonveranstaltung unter der Voraussetzung von guten äußeren Bedingungen. Damit ist nicht gemeint das die wenigen Asphaltabschnitte eines Mountainbikerennens die einzigen schlammfreien Abschnitte sind. Genauso oft wie wir diese Bedingung ausgesprochen hatten, waren wir in den letzten Jahren bei Schlammrennen gestartet. Wir nahmen es also mit Humor, dass es während der gesamten Anreise ins tschechische Malevil regnete. Glücklicherweise hatten wir unsere "qeke Mandy" dabei und mussten nicht im Zelt schlafen.

Ansonsten erlebten wir eine perfekt organisierte Marathonveranstaltung auf der Stefan über 75km und Lutz und ich auf die 105km Strecke durchs Zittauer Gebirge auf tschechischer und deutscher Seite an den Start gingen. Die Strecke war auch weniger schlammig als befürchtet und führte uns an allen Highlights der Region vorbei und hinauf (Oybin, Hochwald, Lausche).

Stefan benötigte für die anspruchsvolle Strecke 04:03:51h und kam als 110 ins Ziel, obwohl ihm kurz nach dem Start die Wippe angebrochen war. Lutz finishte als 208 auf der langen Strecke nach 06:40:59h und ich erreichte das Ziel als 185 in 06:30:27h.

Wie schon angedeutet waren wir begeistert von der anspruchsvollen, landschaftliche schönen und abwechslungsreichen Strecke, der super Verpflegung, der Ranch Malevil die als Zielort dient und den vielen kleinen Angenehmlichkeiten (Park Ferme für die Räder, leckeres Essen nach dem Rennen, Golfplatz als Zeltplatz...).

Es ist daher nicht verwunderlich das die Organisatoren 2012 die Europameisterschaften im Mountainbikemarathon auf dieser Strecke ausrichten.

Martin

Donnerstag, 17. Juni 2010

Stilfser Joch

Bike Passion hat seine Visitenkarte am höchsten Gebirgspass Italiens hinterlassen.

Viel Spaß beim suchen! Zum vergrößern auf das Bild klicken!

Sebastian Golz

Sonntag, 30. Mai 2010

Markersbach

Erster (Halb)-Marathon 2010

Schon wieder regen. An diesem Wochenende scheint mich das schlechte Wetter zu verfolgen. Bis etwa 10 Minuten vor dem Start des Rennens über die 47 Kilometer regnete es erneut heftig. In Kombination mit Temperaturen < 10 °C ein wirklich unwirtliches Wetter. Die Strecke führte auf Forstautobahnen vom Unterbecken des zweitgrößten Pumpspeicherkraftwerkes Deutschlands hinauf zum Fichtelberg und durch wunderschöne west-erzgebirgische Wälder zurück nach Markersbach.

Nach dem Start versuchte ich so lange wie möglich in der Spitzengruppe mitzufahren. Leider reichten meine Körner nicht, um bis zur Bergwertung auf dem Fichtelberg das hohe Tempo der führenden Fahrer zu halten. Zusammen mit Henne von Bad Salzdetfurth Racing bildete ich aber ein funktionierendes Duo, dass sich in der Führung abwechselte und so noch den ein oder anderen Enteilten wieder einsammeln konnte. Am Ende stand ein 10. Platz in der AK-Wertung auf der Ergebnisliste. Mit dem Resultat bin ich zufrieden, da solche "langen" Rennen ja nicht gerade zu meinen Stärken gehören.

Sebastian Golz

Samstag, 29. Mai 2010

Natural Wellness

2. Platz beim 6. Langenberger MTB-Rennen

Die Wettervorhersage für den gestrigen Freitag traf voll ins Schwarze. Für den Nachmittag wurden erhebliche Niederschlagsmengen prognostiziert, bevor am Abend die Wolken abziehen und die Sonne wieder vom blauen Himmel strahlen sollte. Leider wurden die erheblichen Niederschlagsmengen nicht weiter definiert, so dass ich nicht wußte, dass innerhalb von lediglich einer Stunde etwa 20 Liter je Quadratmeter über Langenberg abregneten. Die 4.5 Kilometer lange Strecke verwandelte sich daher von einem harmlosen Rundkurs mit befestigen Waldböden und ebenen Forstwegen in eine tückische und kräftezehrende Sumpf- und Morastlandschaft. Solch einer Schlammpackung sagt man ja eine entspannende und beruhigende Wirkung nach, heute jedoch sorgte sie für Anspannung und Aufregung.

Trotz der, oder vielleicht gerade wegen der besonderen Streckenverhältnisse versammelte sich eine beachtliche Anzahl regionaler Vertreter des Mountainbike-Sports in Langenberg. Bereits direkt nach dem Start sortierte sich das Feld leistungsgerecht, wobei ein souveräner Jan Bretschneider (Biehler ProCycle) sofort klarmachte, dass der Weg nach ganz oben auf dem Siegerpodest nur an ihm vorbeiführen würde. Ich reihte mich auf Platz zwei ein und fuhr bis zur Schlußrunde ein ungefährdetes Rennen. Auf der letzten Abfahrt hatte ich aber größte Probleme mein falsch bereiftes Gefährt auf Kurs zu halten und rutschte mehr als das ich fuhr talwärts. Der Abstand zum Drittplatzierten war verspielt. Dieser schloss auf und zog prompt dann auch an mir vorbei. Erst knapp vor dem Zielstrich gelang mir der Konter, so dass ich als Zweiter das Podium erklettern konnte. Rückblickend hat die Sauerei riesig Spaß gemacht, wenngleich das Radputzen länger gedauert hat als das eigentliche Rennen.

Sebastian Golz

Montag, 24. Mai 2010

Montag, 10. Mai 2010

Trondheim-Oslo

Die große Kraftprobe Trondheim-Oslo wirft ihre Schatten voraus. Das Pirnaer Regionalfernsehen berichtet über die intensiven Vorbereitungen der Bike Passionisten.


Sebastian Golz

24 Zähne

2. Platz beim 2. Lauf des MDC-XC in Sebnitz

Bereits in der 19. Auflage fand am gestrigen Sonntag das beliebte MTB-CC Rennen des Sebnitzer Radfahrervereins 1897 e.V. statt, welches zugleich als 2. Wertungslauf des MDC-XC fungierte. Die ohnehin bereits sehr schöne Veranstaltung wurde in diesem Jahr in zahlreichen Details weiter verbessert und lockte ein beachtliches Starterfeld in die Seidenblumenstadt in der Sächsischen Schweiz. Die Streckenführung wurde leicht modifiziert, wodurch die Rundenlänge anwuchs und (noch) mehr Höhenmeter zu erklettern waren. Traditionelle Elemente, wie etwa die Steingartenpassagen oder die Steinbruchabfahrt, wurden beibehalten und in den neuen, anspruchsvollen Kurs integriert. Trotz der großen Niederschlagsmengen in der zurückliegenden Woche waren die Streckenbedingungen sehr gut. Der Start erfolgte wie üblich zwei Minuten nach dem der Herrenklasse, so dass wir erneut mit viel Verkehr auf der Strecke rechnen konnten.


Entgegen meinen bisherigen Erfahrungen begann das Rennen recht verhalten. Niemand wollte sich vor den Karren spannen und Tempo fahren. Erst nach einer halben Runde wurde die Trittfrequenz deutlich erhöht, so dass Matthias Morawe, Jan Lauer und ich uns absetzen konnten. Die Führungsposition wechselte ständig, bevor Morawe das Rennen am  Ende der 2. Runde infolge eines abgerissenen Schaltwerks vorzeitig beenden musste. Zum Beginn der letzten von vier Runden lag ich etwa 30 Sekunden hinter dem Führenden zurück. An einer steilen, mit Wurzeln durchsetzten  Rampe, die wir im Rennen nur schiebend bewältigen konnten, verlor ich zuvor den Anschluss an das Hinterrad von Lauer. Doch es gelang mir die Lücke mit großem Aufwand noch einmal zu schließen. Meine Taktik war nun, auf den folgenden Abfahrten keinen Meter zu verlieren und am nächsten Anstieg erneut eine Attacke zu fahren, um mit etwas Vorsprung das genannte Schiebestück zu erreichen. Leider konnte ich mich nicht ausreichend weit absetzen, so dass Lauer erneut Boden gut machen konnte und kurz vor mir das Ende der Rampe erreichte. Die letzte Gerade, wenige hundert Meter vor dem Ziel, schien mir die einzige Möglichkeit im Sprint noch auf Platz 1 zu fahren. Leider riskierte ich zuviel und stürtze kurz von der Streinbruchabfahrt. Dadurch war das Rennen entschieden.


Mein Ärger über meinen Fahrfehler wich aber schnell der Freude über einen guten zweiten Platz. Die Gestaltung der Siegerpokale verdient erneut großes Lob. In einen geschlitzten Sandsteinquader wurden - je nach Platzierung - verschieden große Ritzel eingeklebt. Meins hatte großzügige 24 Zähne, während der Sieger leistungsgerecht mit dem dicken 11er Ritzel geehrt wurde.

Sebastian Golz

Montag, 29. März 2010

Saisonstart

Auftakterfolg beim 1. Lauf des MDC-XC in Bautzen


Der lange Winter liegt hinter uns und das dröge Kilometer sammeln in Dunkelheit, bei Näße und Kälte hat endlich auch in Mitteldeutschland ein Ende. Nach mehrmonatiger Abstinenz wurde es daher auch höchste Zeit für das erste Kräftemessen der neuen Saison. Zum mittlerweile sechsten Mal startete ich  am gestrigen Sonntag in Bautzen, wo erneut der erste von sieben Wertungsläufen des Mitteldeutschlandcups im Mountainbike Cross-Country ausgetragen wurde. Die Strecke im bewaldeten Humboldthain rangiert in meiner persönlichen Hitliste unter den Lieblingen, da auf dem abwechslungsreichen Kurs sowohl Kraft und Kondition als auch Fahrtechnik gleichermaßen gefordert werden. Lediglich auf einer kurzen, ebenen Passage vor dem Zielbereich im Stadion des FSV Budissa kann kurz durchgeatmet werden, da der Puls ansonsten ständig im dunkelroten Bereich flimmert. Trotz der teils heftigen Niederschläge der vergangenen Tage, war die etwa 4.0 Kilometer lange Rundstrecke in einem außerordentlich guten Zustand.

Da nach dem aktuellen BDR-Reglement der körperliche Verfall, aufgrund meines fortgeschrittenen Alters, erheblich zunimmt und folglich die Belastungsintensität bei Wettkämpfen für mich reduziert werden muss, fand ich mich dieses Jahr erstmals in der Startklasse der Senioren wieder. Der Verlauf des Rennens war  aus meiner Sicht, aufgrund der Armut an Ereignissen, sehr übersichtlich: nach etwa einer halben Runde übernahm ich die Spitze des Feldes und baute meinen Vorsprung auf die Verfolger Jörg Zinecker und Andreas Hennig kontinuierlich bis zum Ziel aus.


Ergebnisse
Bike Passion Homepage

Sebastian Golz

Neuer Onlineauftritt

Bike Passion mit neuer Homepage

Derzeit wird intensiv am Feinschliff  unserer neuen Homepage gearbeitet. Unter bikepassion-pirna.de werden wir euch zukünftig mit allen wichtigen Informationen über den Verein versorgen und noch ausführlicher über unsere Aktivitäten berichten. Die kurzen Artikel über meine Ausflüge zu Rennveranstaltungen werden aber – wie gewohnt – noch eine Zeit lang parallel hier im Blog veröffentlicht.

Sebastian Golz